
Der Datenzentrumsmarkt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) hat zwischen der zweiten Jahreshälfte 2023 und dem gleichen Zeitraum 2024 ein beachtliches Wachstum verzeichnet. Die betriebliche Kapazität stieg um rund 9 % auf insgesamt 9,4 Gigawatt (GW).
Laut Analysten von Cushman & Wakefield befindet sich die Branche weiterhin in einer starken Entwicklungsphase: Derzeit sind 2,9 GW im Bau, während weitere 8,7 GW in der Planungsphase sind. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum der Gesamtpipeline von etwa 16 % und spiegelt das anhaltende Vertrauen der Investoren in das Potenzial des Sektors wider.
FLAPD-Märkte bleiben führend, neue Standorte gewinnen an Bedeutung
Die etablierten Kernmärkte Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin (FLAPD) bleiben weiterhin die dominierenden Standorte im EMEA-Raum. Eine bedeutende Neuerung ist jedoch der Aufstieg Mailands in diese Gruppe, das nun eine kombinierte Kapazität von 990 Megawatt (MW) an bestehender und geplanter Infrastruktur aufweist.
Besonders bemerkenswert ist auch das Wachstum in Helsinki, dessen Gesamtleistung auf 594 MW angestiegen ist, während sich zusätzliche Kapazitäten bereits in frühen Planungsphasen befinden. Oslo erlebt ebenfalls eine rasante Expansion mit einer Gesamtkapazität von 423 MW.
Herausforderungen im Markt: Flächenverfügbarkeit, Stromversorgung und Nachhaltigkeit
Trotz des kontinuierlichen Wachstums steht die Branche vor erheblichen Herausforderungen. Im „EMEA Data Centre H2 2024 Update“ von Cushman & Wakefield wird betont: „Die meisten Datenzentrumsstandorte kämpfen mit erheblichen Problemen wie begrenzter Flächenverfügbarkeit, Energieengpässen und strengen Nachhaltigkeitsvorgaben. Diese Faktoren beeinflussen Kosten, Zeitpläne und insbesondere die Investitionssicherheit für Betreiber und Investoren erheblich.“
Diese Herausforderungen sind besonders in den FLAPD-Märkten ausgeprägt, die zusammen 5.966 MW der geplanten Kapazitäten ausmachen. Dennoch führt dies nicht zu einem Rückgang des Wachstums in der gesamten EMEA-Region.
Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor
Nachhaltigkeitsmaßnahmen gewinnen innerhalb der Branche zunehmend an Bedeutung. Betreiber setzen verstärkt auf neue Technologien und Verfahren zur Reduzierung der Umweltbelastung. Dazu gehören der Einsatz von grünem Wasserstoff, die Nutzung von Abwärme sowie diverse direkte und indirekte Mechanismen zur Integration erneuerbarer Energien.
Transformierende Wirkung neuer Bauprojekte
Die laufenden Bauaktivitäten werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Datenzentrumslandschaft in der EMEA-Region haben. Prognosen zufolge könnte die derzeitige und geplante Bautätigkeit die bestehende Kapazität potenziell verdoppeln.
Dieses Wachstum ist nicht auf die etablierten Märkte beschränkt. Auch aufstrebende Standorte und abgelegene Campusanlagen außerhalb traditioneller Metropolregionen spielen eine zunehmend entscheidende Rolle bei der Neugestaltung der Datenzentrumslandschaft.
Zukunftsperspektiven: Regulierung, Energieversorgung und nachhaltige Technologien
Abschließend hebt Cushman & Wakefield hervor, dass der langfristige Erfolg der Branche stark von der Bewältigung regulatorischer Herausforderungen, der Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung und der Implementierung fortschrittlicher Nachhaltigkeitskonzepte abhängen wird. Betreiber, die diese Faktoren strategisch berücksichtigen, werden am besten positioniert sein, um das Wachstumspotenzial des Marktes optimal zu nutzen.
Welche Länder dominieren den EMEA-Datenzentrumsmarkt?
Die fünf führenden Märkte sind Frankfurt, London, Amsterdam, Paris und Dublin (FLAPD). Mailand hat sich kürzlich dieser Gruppe angeschlossen.
Warum wächst der EMEA-Datenzentrumsmarkt so stark?
Das Wachstum wird durch eine steigende Nachfrage nach Rechenleistung, neue Investitionen und den Ausbau von IT-Infrastrukturen angetrieben.
Welche Herausforderungen beeinflussen den Markt?
Zu den größten Herausforderungen gehören begrenzte Flächenverfügbarkeit, Energieengpässe und strenge Nachhaltigkeitsauflagen.
Welche Städte verzeichnen derzeit das stärkste Wachstum?
Helsinki und Oslo sind zwei der am schnellsten wachsenden Standorte in der EMEA-Region.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Branche?
Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Betreiber setzen verstärkt auf grüne Energiequellen, Abwärmenutzung und effiziente Kühltechnologien.
Wird der Markt weiterhin wachsen?
Ja, Prognosen deuten darauf hin, dass die bestehende Kapazität durch neue Bauprojekte potenziell verdoppelt werden könnte.