Feuerwehr rückt zu Anlage von Musks Firma X aus
Am 22.05.2025 kam es zu einem Brand in einem von Elon Musks Plattform X angemieteten Rechenzentrum im Hillsboro Technology Park, westlich von Portland, Oregon. Wie mehrere mit dem Vorfall vertraute Personen gegenüber dem Fachmagazin WIRED angaben, war die Ursache ein Zwischenfall in einem Technikraum mit einem Batteriebackup-System. Die genannten Quellen wollten anonym bleiben, da sie nicht befugt sind, öffentlich über das Unternehmen zu sprechen.
Batteriesystem als Brandherd identifiziert
Laut Angaben des Feuerwehrsprechers Piseth Pich trafen die Rettungskräfte um 10:21 Uhr Ortszeit am betroffenen Standort ein. Vor Ort wurde ein Raum mit einem USV-System (unterbrechungsfreie Stromversorgung) als ursprünglicher Brandherd festgestellt. Zwar blieb das Feuer durch verschiedene Brandschutzmaßnahmen auf diesen Bereich begrenzt, es herrschte jedoch starker Rauch. Informationen über mögliche Auswirkungen auf den Rechenzentrumsbetrieb lagen zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Eine Reaktion des Unternehmens X auf Presseanfragen blieb aus.
Hintergrund: Infrastrukturstrategie von X
Vor der Übernahme durch Elon Musk betrieb Twitter drei zentrale Rechenzentren in Sacramento, Portland und Atlanta. Diese Struktur sollte die Ausfallsicherheit durch Lastverteilung gewährleisten. Ende 2022 wurde das Zentrum in Sacramento aus Kostengründen geschlossen, was zu einem erheblichen technischen Ausfall führte. Nach Unternehmensangaben wurden daraufhin mehr als 2.500 Serverracks auf die Standorte Portland und Atlanta verteilt.
Rolle von Digital Realty als Infrastrukturanbieter
Bei der betroffenen Einrichtung handelt es sich vermutlich um ein Objekt des Rechenzentrumsbetreibers Digital Realty, einem international tätigen Colocation-Anbieter. Digital Realty stellt je nach Standort unterschiedliche Services bereit und vermietet Flächen an mehrere Kunden. Ob X alleiniger Nutzer der betroffenen Infrastruktur ist, blieb unklar.
Laut Ryan Young, dem zuständigen Vizepräsidenten für Nordamerika, konnte das Feuer im PDX11-Rechenzentrum rasch unter Kontrolle gebracht werden. Es seien keine Verletzten gemeldet worden, und alle Beschäftigten hätten das Gebäude sicher verlassen. Das Unternehmen beobachte die Lage weiterhin mit Fokus auf Betriebssicherheit, bauliche Integrität und Kundenschutz. Über die betroffenen Mieter machte Digital Realty keine Angaben.
Sicherheitsrisiken durch Lithium-Ionen-Batterien
Rechenzentren sind meist mit Batteriebackup-Systemen und Netzersatzanlagen zur Notstromversorgung ausgestattet. Als Batterien kommen häufig Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz, die als kritisch hinsichtlich thermischer Stabilität gelten. Weltweit kam es in der Vergangenheit zu mehreren Zwischenfällen, teils mit erheblichen Schäden. In der Region Portland sei laut Feuerwehrsprecher Pich bisher kein vergleichbarer Vorfall dokumentiert worden.
Umweltpolitische Kritik an xAI-Projekt in Memphis
Neben dem Vorfall in Oregon steht eine weitere Einrichtung unter Leitung Musks in der Kritik: Das von xAI betriebene Rechenzentrum „Colossus“ in Memphis wurde binnen kurzer Zeit aufgebaut, um KI-Modelle wie Grok zu trainieren. Dazu wurden über 30 gasbetriebene Turbinen installiert, für die aufgrund ihrer temporären Nutzung keine Luftreinhaltegenehmigung nötig war – ein Umstand, der als regulatorische Lücke bewertet wird.
Umweltgruppen kritisieren insbesondere die Standortwahl. Die Anlage befindet sich in einem sozial und ökologisch bereits belasteten Gebiet mit überwiegend afroamerikanischer und lateinamerikanischer Bevölkerung. Die dort lebenden Menschen sind laut mehreren Studien bereits erhöhten Schadstoffbelastungen ausgesetzt. Das Projekt wird deshalb als besonders problematisch eingeschätzt.